What’s left of Krypton – Schmuck aus Graffiti

In unserem Wohnviertel steht eine Graffitiwand, die von Sprayern ständig neu gestaltet wird. Das Ausgangsmaterial für den Schmuck bilden die dadurch entstehenden dicken Farbplatten, die wie alter Putz von der Wand bröckeln. Sie werden in feine Schichten zerlegt, wodurch Fragmente früherer Graffiti wieder zum Vorschein kommen. Da die Graffiti der Witterung ausgesetzt sind und sich die Farbschichten miteinander verbunden haben, entsteht ein antikisierender Effekt, der an alte Fresken erinnert.

Im Gegensatz dazu steht die futuristische Formensprache der Broschen, in der sich die kryptischen Schriftzüge und comichaften Zeichnungen der Graffitikunst widerspiegeln.

Inspiration zur Schmuckkollektion war der Comic-Held Superman, dessen kristalliner Planet Krypton durch eine Naturkatastrophe zerstört wird. Supermans Welt ist verloren, er besitzt jedoch einige Kristalle aus seiner Heimat, die alles Wissen Kryptons wie ein Computerchip speichern. Auch der Schmuck konserviert – nämlich die Erinnerung an die einstige Lebendigkeit und Vielfalt dieser verschwundenen Graffiti.

Carina Chitsaz-Shoshtary

Diplomarbeit 2011/2012

Akademie der Bildenden Künste München
Klasse für Schmuck und Gerät

Betreuer:
Prof. Otto Künzli