ATANA-Flugraumsicherung – Benutzeroberfläche eines Radarschirms im Tower



Ausgangspunkt des Projekts war, dass momentan die Koordinierung des Flugzeugverkehrs unzureichend technisch unterstützt wird, sowohl im Boden- als auch im Luftbereich. Menschliches und technisches Versagen, teils hervorgerufen durch die zunehmende Belastung des Luftraumes, gefährdet die Sicherheit der Bordinsassen, aber auch das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung durch die potentielle Gefahr, die abstürzende Maschinen über Wohngebieten darstellen.

Mit der ATANA-Flugraumsicherung wird die Bildschirmoberfläche eines Fluglotsenarbeitsplatzes im Tower optimiert. Es gibt einen technisch aktuellen Ansatz und einen, der einen Blick in die nahe Zukunft ermöglicht. Dieser zweite Teil der Arbeit zeigt den Umgang mit dem Radarschirm nicht als Kontrollinstrument, sondern den Einsatz als Interaktionselement, integriert in einen ergonomisch, den Systemprozessen angepassten Arbeitsplatz.

Kernpunkt der Gestaltung ist die Übersichtlichkeit des Bildschirms: die abzulesenden Informationen werden gestalterisch dargestellt, Interaktion sinnvoll einbezogen. Ausgehend von einer umfangreichen Analyse der aktuellen Systeme entstanden abstrahierte, grundlegende Untersuchungsreihen der anzuwendenden Gestaltungsmittel. Die Ergebnisse der Testreihen unterstützten den Entwicklungsprozess der verschiedenen Ansätze. Im Unterschied zu jetzigen Systemen werden bei ATANA Informationen schneller überschaubar durch den Einsatz von gestalterischen Elementen. Das Auge wird vom System auf die für den Fluglotsen aktuell relevanten Informationen gelenkt und verhindert so ein schnelles Ermüden. Informationen, die momentan auf externen Bildschirmen zu finden sind (z.B. meteorologische Daten), werden durch digitale Datenübertragung eingegliedert. Das reduziert den Funkverkehr und damit Kommunikationsprobleme.

Die interaktive Systemoberfläche bietet im Vergleich zu herkömmlichen Systemen, die rein als Kontrollinstrument eingesetzt werden, bessere Koordinationsmöglichkeiten und schnelleres Eingreifen bei eventuell auftretenden Gefahren. Das frei verschiebbaren Zoomfenster zeigt kleinste Details, die für die Abwicklung des alltäglichen Luftverkehrs nicht notwendig sind, aber in bestimmten Situationen erforderlich werden.

Nadja Riedel | Thorsten Steidle

Diplomarbeit 2002

FH Schwäbisch-Gmünd

Betreuer:
Prof. Michael Götte
Prof. Michael Burke